Montag, 8. April 2013

Anlegertypen


Welche Strategie passt zu mir?




 Die Anatomie der realen Anlegerpsyche

Der Siegeszug der Behavioral Finance hat den Anleger in der Finanzwissenschaft wieder von einem emotionslosen Computer zu einem Menschen gemacht, der anders als das Modell des Homo oeconomicus auch irrational handeln darf.  

Damit folgt die Theorie wie auch in zahlreichen anderen Bereichen der realen Situation. Das gilt vor allem für die USA, wo bereits seit langer Zeit Investmentfonds arbeiten, die die Kundengelder nach unterschiedlichen Stilen ganz nach den Wünschen ihrer Investoren anlegen. So findet man sowohl Fonds für Wachstums- bzw. Growth- oder Valuewerte als auch Fonds mit marktbreiten Aktien oder geringer kapitalisierten Small Caps.
Offensichtlich haben also die Anleger abweichende Präferenzen, da sie die Auswahl des Portfolios nicht ganz den Finanzmanagern überlassen. Ein Grund kann ihre unterschiedliche Risikobereitschaft sein, denn kleine Wachstumswerte, wie sie einmal am Neuen Markt gehandelt wurden, gelten als besonders risikoreich. Bei diesem Persönlichkeitsmerkmal besteht damit ein unmittelbarer Bezug zum Faktor Extraversion und speziell der Facette Erlebnishunger im Big5-Modell.
Eine zweite Dimension, in der Anleger sich in ihrem Anlageverhalten unterscheiden, ist der Faktor Gewissenhaftigkeit, der u.a. die Facetten Kompetenz, Leistungsstreben, Selbstdisziplin und Besonnenheit einschließt.
Betrachtet man jeweils zwei Ausprägungen von Risikobereitschaft und Gewissenhaftigkeit, kommt man zu Anlagestrategien, die der Persönlichkeit der Anleger mit den jeweiligen Kombinationen optimal entsprechen.
  
          Anlegertypen und Börsenstrategien
Persönlichkeits-
merkmale
Niedrige Risiko-bereitschaft
Hohe Risiko-bereitschaft

Niedrige Gewissen-haftigkeit

Dogs-Strategie
Strategie
Hohe Gewissenhaftigkeit
Strategie

Zusätzlich wird noch eine gemischte ValueMomentum-Strategie vorgestellt.
Nur kann man sich als Anleger mit dieser Situation keineswegs zufrieden geben. Vielmehr muss die Frage beantwortet werden, ob die Anlagestrategien nicht unterschiedlich hohe Renditen erzielen. Das würde allerdings Disziplin und ein Investmentverhalten verlangen, das von einigen Anlegern möglicherweise den Sprung über ihren eigenen Schatten verlangt
Um die praktischen Probleme einer systematischen Anlagestrategie zu testen, wurden Depots gebildet, deren Wertentwicklung hier beobachtet werden soll. Daraus lassen sich selbstverständlich keine Anlageempfehlungen ableiten. Aber man kann auf diese Weise praktische Einblicke in die theoretisch häufig so überzeugend klingenden Konzepte gewinnen. Und ein bisschen spannend sollte der Wettkampf auch sein...

Inzwischen kann man auf das Testjahr 2012 mit seinen Ergebnissen zurückblicken und den aktuellen Stand für 2013 verfolgen.

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