Sonntag, 21. April 2013

Fußballaktien


Der Kampf mit dem doppelten Zufall: Handelsstrategien von Fußballaktien


Von Amateurvereinen zur Fußballindustrie

Der Leistungssport hat in den letzten Jahrzehnten seine gesellschaftliche Stellung deutlich verändert. Aus den Amateuren von einst sind in vielen Sportarten Unterhaltungsathleten geworden, die für hohe Besucherzahlen und Einschaltquoten sorgen. Dieser Wandel gilt ganz besonders für den Fußball, der in vielen Ländern die mit Abstand populärste Sportart ist und als Zuschauermagnet schlechthin gilt. Das zeigt sich nicht nur in einem wachsenden Besuch der immer größer und komfortabler werdenden Stadien, sondern auch in den Geldern aus der TV-Vermarktung und dem Sponsoring. 

Fußball ist daher nicht allein Sport, sondern immer mehr auch Massenunterhaltung und Werbeträger. Die Hitlisten der reichsten Fußballclubs, wie sie u.a. Deloitte und Forbes publizieren, können daher von Jahr zu Jahr deutliche Wertzuwächse ausweisen. So kam in der „Football Money League“ für die Saison 2010-1 Real Madrid auf

479,5 Mio. € Umsatz, während es Manchester United als Spitzenreiter in der ersten Deloitte-Tabelle (Spielzeit 2000-1) nur auf einen Umsatz von 217,2 Mio. € gebracht hat. Parallel hierzu verlief die Entwicklung der von Forbes ermittelten Marktwerte der Vereine, bei denen im April 2012 Manchester United als Spitzenreiter mit 2,235 Mrd. $ bewertet wurde. 2007 waren es hingegen erst 1,453 Mrd. $, wobei auch bereits damals die Red Devils von Old Trafford an der Spitze standen.


Auslöser des Wandels


Trotz dieses generellen Trends gibt es nationale Unterschiede. Während sich die Ligen in Großbritannien, Spanien und Italien stark über die TV-Vermarktung finanzieren, liegt der Einnahmeschwerpunkt der deutschen Fußballclubs mehr im Sponsoring und bei den Zuschauereinnahmen. Das veranschaulichen die Zahlen von Forbes. Dabei werden Merchandising und Sponsoring Einnahmen unter dem Begriff „Commercial“ zusammengefasst, während als „Brand“ die Einnahmen ausgewiesen werden, die aus dem Management der Marke resultieren. Die in der Übersicht ausgewählten drei börsennotierten Clubs Juventus Turin, Borussia Dortmund und Olympique Lyon sollen jeweils die Situation in Italien, Deutschland und Frankreich repräsentieren.


Einnahmestruktur börsennotierter Fußballgesellschaften (2010-1) (Anteile in %)

Bereich
Juventus
Borussia
OL Groupe
Ticketing
7
18
13
Media
52
21
47
Commercial
28
47
27
Brand
13
14
13


Derartige Unterschiede zeigen sich nicht nur im internationalen Vergleich, sondern auch in der historischen Entwicklung. Während früher der Ticketverkauf maßgeblicher Umsatztreiber war, ist dieser Anteil deutlich zurückgegangen. So lag er etwa bei Borussia Dortmund, dem bisher einzigen börsennotierten deutschen Fußballverein, bei nur noch 18%. An Gewicht gewonnen haben hingegen die Geschäftsfelder Sponsoring und Merchandising sowie die Vermarktung der TV-Rechte. (BVB-Studie). Damit scheinen sich die Umsatzstrukturen in den großen europäischen Fußballländern England, Spanien, Deutschland, Italien und Frankreich anzugleichen, wobei Deutschland und damit Borussia Dortmund in der TV-Vermarktung noch ein Zuwachspotenzial haben dürften.

Allerdings verlaufen diese Trends nicht ohne Brüche. So explodierten die Einnahmen aus der TV-Vermarktung in Deutschland förmlich bis zur Kirch-Pleite kurz vor Ende der Spielsaison 2001/02 von 25,6 Mio. € in der Saison 1990-1 auf 355,4 Mio. € innerhalb von elf Jahren. Danach gab es dann zunächst einen deutlichen Rückgang, denn im Folgejahr konnten nur noch 278,9 Mio. € vereinnahmt werden. (BVB-Analyse, S. 5f.)
 

BVB-Einnahmenstruktur in den Meisterjahre 2001/2 und 2010/1

Umsatzerlöse in Mio. €
2001-2
2010-1
Veränderung in %
Ticketing
17,8
27,7
55,6
Sponsering
28,0
49,9
78,2
TV-Vermarktung
46,0
32,1
-30,2
Merchandising
 8,8
13,7
55,7
Operative Umsätze insgesamt
100,6
123,4
22,7

In den Zahlen von Borussia Dortmund werden die Folgen der Kirch-Pleite im Frühjahr 2002, die zu rückläufigen Erträgen der deutschen Fußballbranche von 1,3 Mrd € auf 1,1 Mrd. € führte (BVB 2002-3, S. 21), nicht erkennbar, da die Champions League-Spiele hiervon nicht betroffen waren. (daher 2002-3: 50,0 (S. 23)) 

Von dieser neuen Umsatzstruktur profitieren die Vereine in den nationalen Ligen in unterschiedlicher Weise. War früher vor allem ein großer regionaler Einzugsbereich für potenzielle Zuschauer und Käufer von Fanartikeln wichtig, gilt das heute für die Reichweite und die Einschaltquoten bei den Fernsehübertragungen. Vereine in kleineren Ländern sind dadurch benachteiligt, wenn man etwa an die führenden Mannschaften in den Niederlanden, Schottland und Dänemark denkt.


Glanz und Elend der Fußballaktien
 
Seit der englische Traditionsverein Tottenham Hotspur 1983 als erstes Fußballunternehmen Europas an die Börse ging, wählte zunächst eine Reihe weiterer englischer Clubs diese Finanzierungsmöglichkeit, um ein neues Stadion zu bauen und einen spielstärkeren Kader einzukaufen. Später folgten dann Clubs in anderen Ländern, und zwar vor allem in Dänemark, Portugal und der Türkei.

Das Spiel auf dem Börsenparkett wurde dabei vor allem von Manchester United geprägt. Dieser Verein aus der nordwestenglischen Metropole, in der einst eine der Wiegen der industriellen Revolution stand, wurde 1892 auf Aktienbasis gegründet, die von den lokalen Fans gehalten wurden und nach und nach in die Hände einiger Großaktionäre gelangten. Wenige Jahre nach dem Börsengang im Juni 1991 begann eine Serie von Übernahmekämpfen mit den entsprechenden kurstreibenden Gerüchten. Dabei war ManU schon damals als reichster und profitabler Fußballclub durchaus ein interessantes Investmentziel. Das galt vor allem für Rupert Murdock, den Hauptaktionär des Bezahlsenders BSkyB, der 1998 ein Übernahmeangebot machte, das vom Clubmanagement akzeptiert, jedoch im April 1999 durch die Monopolkommission blockiert wurde. Das Gebot von £623 Millionen regte die Fantasie der Anleger für die gesamte Fußballbranche an, denn 1991 hatte der erste Börsenwert nur £6.7 Millionen betragen.

Damit war jedoch das Ende der Spekulation noch nicht erreicht; denn nach einigen Machtkämpfen und Aktientransaktionen zwischen mehreren Großaktionären richtete Malcom Glazer, der US-amerikanische Besitzer eines American Football-Clubs aus Florida, ein weiteres Übernahmeangebot an die noch verbliebenen Aktionäre, nachdem er im Mai 2005 die Mehrheit bei ManU erreicht hatte. Anschließend wurde der Verein von der Börse genommen. Vor allem die Aufkäufe führten dabei allein im Jahr 2003 fast zu einer Kursverdreifachung dieser marktschweren Aktie.

Während dieser Börsenjahre stiegt der Umsatz von £20,1 Mio. (1991-2) auf £169 Mio. (2003-4). Es gab also durchaus einen fundamentalen Hintergrund für eine Kurssteigerung. Während dieser Übernahmegerüchte mit ihrem realen Hintergrund nahm der Kurs einen für die beteiligten Aktionäre traumhaften Verlauf; denn der Kursgewinn betrug bis 2000 in der Spitze 2142,86 %. (Hovemann) Den adjustierten IPO-Kurs von 13 p katapultierte zunächst im Herbst 1998 das Murdock-Angebot auf knapp unter 230p, bevor schließlich mit dem Glazer-Angebot zu 300p die Börsenkarriere einen Höhepunkt, aber auch ihr Ende erreichte.

Ähnliche Karrieren, wenn auch wesentlich weniger spektakulär, machten zahlreiche andere englische Fußballaktien. Das gilt auch für die Abkehr von der Börse, den zuletzt Tottenham Mitte Januar 2012 ging. Mit diesem ursprünglichen Pionier einer Fußballära war damit zunächst kein englischer Verein mehr an der LSE notiert. Nur Arsenal bliebt weiterhin ein wenig gehandelter Wert am AIM.Zum Zeitpunkt der Jahrtausendwende waren es hingegen noch achtzehn Verein, darunter Aston Villa, Chelsea, Newcastle United, Leeds United, Leicester City, Newcastle United, Nottingham Forrest, Queens Park Rangers, FC Southampton und FC Sunderland. (Bell, Tabelle 1) Immerhin reichten die Jahre, in denen knapp zwei Dutzend Clubs in London gelistet waren, um die Kursverläufe ihrer Aktien innerhalb eines einheitlichen nationalen Kontextes zu untersuchen, also eines einheitlichen nationalen Aktienmarktes und gleicher Wettbewerbsbedingungen in der englischen Prime League

Erst einige Jahre später sahen auch Vereine außerhalb Englands in Börsengängen einen sinnvollen Weg zur Kapitalbeschaffung. So emittierten, beschränkt man sich auf die bekannten Vereine, 1995 Celtic Glasgow, 1997 FC Kopenhagen, 1998 Ajax Amsterdam, 2000 Borussia Dortmund und A.S. Roma sowie 2001 Juventus Turin Aktien.

Zwischen 2002 und 2004 folgten dann die vier türkischen Spitzenvereine Besiktas (2002), Galatasaray (2002) und Fenerbahce (2004) aus Istanbul sowie Trabsonspor (2005). Den bisherigen Abschluss dieser Fußball-IPOs bildeten schließlich 2007 Olympique Lyon und Benfica Lissabon. (Baur, S.17)


Im August 2012 kehrte dann Manchester United an die Börse zurück, ohne das damit jedoch eine Renaissance der Fußballaktien begonnen hat. Auf wenig Interesse stieß auch Schalke 04 mit einer 6,75igen Mittelstandsanleihe, die im Juni 2012 nur gut zur Hälfte gezeichnet wurde.

In einem ersten Rückblick auf die Jahre seit dem ersten IPO eines Fußballvereins hat es mit Manchester United nur ein einziger Klub geschafft, seinen Emissionswert substantiell und dauerhaft zu steigern. Die übrigen mehr als 40 Vereine belegten hingegen die verbreitete These, dass der Fußball und das Börsenparkett grundsätzlich nicht zueinander passen. (BVB-Dortmunds Fiasko)



Geld schießt Tore

Den besonderen Reiz der Verbindung von Profifußball und Börsennotierung macht die wechselseitige Abhängigkeit von sportlichem und wirtschaftlichem Erfolg aus. Gern wird in diesem Zusammenhang der Trainer Otto Rehhagel zitiert, der 1995 als damaliger Bayern-Coach das hohe Kaufangebot von Inter Mailand für Ciriaco Sforza mit den Worten "Geld schießt keine Tore“ kategorisch abgelehnt hat.

Beim Blick auf das Spielfeld dürfte das niemand bestreiten, jedoch sehr wohl, wenn man an die Möglichkeiten denkt, die eine gefüllte Kasse auf dem Spielermarkt bietet. So kann man in den einschlägigen Magazinen fast täglich Meldungen über die hohen Gagen und Transferzahlungen lesen, die Fußballspieler kosten und damit für viele Vereine unerschwinglich machen, wenn sie nicht einen Sponsor oder hohe Einnahmen aus internationalen Wettbewerben besitzen. Geschossene Tore, die zur Teilnahme in der Europaliga oder der Champions League führen, können so die Gelder großer Unternehmen oder russischer Oligarchen und arabischer Scheichs ersetzen.

Mit dem sportlichen Erfolg steigen die Einnahmen. Es kommen nicht nur mehr Zuschauer, sondern die Spiele finden auch ein höheres Medieninteresse, sodass sie für die Werbung interessanter werden. Ein Übriges leistet die Qualifikation zu den europäischen Wettbewerben, die die Fleischtöpfe des Fußballgeschäfts für Vereinsmannschaften darstellen. Das gilt vor allem für die Champions League.

Erste wissenschaftliche Untersuchungen, die den Fußball als Geschäft analysiert haben, sind daher diesen erwarteten Zusammenhängen zwischen sportlicher Leistung und betriebswirtschaftlichen Finanzierungsspielräumen nachgegangen. So kamen Szymanski und Kuypers 1999 in einer Analyse für
die englische Liga zu dem Ergebnis, dass die Position eines Verein in der Abschlusstabelle die Einnahmen in demselben Jahr zu 82% erklärt. Der Kurs einer Fußballaktie hängt daher von den Ergebnissen in der nationalen Liga des Vorjahres und den aktuellen Ergebnissen in internationalen Wettbewerben ab.

Die Umsätze und Erträge schaffen wiederum die Rahmenbedingungen für die Ausgaben der Vereine, wobei die Gehälter und Transferzahlungen für die Mannschaft den dicksten Brocken ausmachen. So waren es nach einer Untersuchung für den Zeitraum 1998-2002 in Spanien über 70% der Kosten insgesamt. Im Ergebnis führte das dazu, dass die Gewinnmarge der Clubs nur geringfügig positiv war, da ja auch das Stadion, die Verwaltung etc. bezahlt werden mussten. Oder anders ausgedrückt: Die Clubs machen praktisch keine Gewinne, sondern geben alle freien Mittel für vermutlich bessere Spieler aus.

Auch wenn empirische Untersuchungen nicht immer völlig vergleichbar sind, verdient ein numerisches Ergebnis dennoch Beachtung. Das für eine Spielzeit geplante Budget erklärte den sportlichen Erfolg nur zu 55%. Sportlicher Erfolg führt also mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu einer verbesserten Erlössituation. Aber die dann möglichen höheren Investitionen in die Mannschaft bringen deutlich seltener den erhofften sportlichen Erfolg.

Die Aufgaben der Vorstände von Fußball-AGs gleichen daher häufig einer Sisyphusarbeit. Sie müssen zwar nicht täglich einen Felsblock einen steilen Hang hinausrollen, der ihnen dann, kurz bevor sie das Ende des Hangs erreichen, entgleitet, sodass ihre Aufgabe wieder an ihrem Ausgangspunkt beginnt.

Vielmehr sollen die Manager in jeder Saison Sponsoren suchen oder sportliche Erfolge erreichen, um das Geld dann in den Kader für die folgende Spielzeit zu investieren. Danach beginnt dann wieder derselbe Anstrengung. Nur sind die Ereignisse nicht so sicher wie im Mythos, wo der Felsblock immer dasselbe Gewicht hat. In der Fußballpraxis besteht hingegen bei der Konkurrenz auf dem Transfermarkt vor allem die Gefahr, dass Spieler zu teuer eingekauft werden. Dadurch kann es dann passieren, dass am Ende einer Saison die Kasse leer ist oder gar ein Abstieg in eine untere Liga droht. Der Kreislauf von sportlichen Erfolgen, Umsätzen, Investitionen in den Kader und weiteren sportlichen Erfolgen kann also leicht zu größeren Belastungen führen. Im ungünstigsten Fall wird also der Stein schwerer und damit die Aufgabe mühsamer.
Ziel für einen wirtschaftlich erfolgreichen Verein muss es daher unter finanziellen Aspekten sein, sich regelmäßig für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren, und zwar möglichst nicht nur für den Loser-Cup der Europa League. Wichtig ist dabei vor allem das Wörtchen „regelmäßig“.

Da das für alle Vereine gilt, besteht immer die Gefahr, dass der Wunsch nach dieser Zielerreichung zu hohen Investitionen in den Kader führt, ohne dass tatsächlich eine Qualifikation gelingt.

Es besteht daher immer die Gefahr der Überinvestition in Spieler, worauf bereits Szymanski/ Smith (1997) für die Vereine der britischen Profi-Fußball-Ligen aufmerksam gemacht haben. Auch die Beinahe-Insolvenz von Borussia Dortmund lässt sich als ein Beispiel dieser allgemeinen Problematik interpretieren. Eine Erklärung für dieses bei Fußballgesellschaften besonders gravierende Risiko kann sein, dass das Management nicht wie in anderen Branchen das Ziel der Gewinnmaximierung verfolgt.


So führte Swieter (2002, S. 63) eine Umfrage unter den Managern der Vereine der Ersten und Zweiten Bundesliga durch. Von den 21 Managern, die geantwortet haben, gaben 14 Manager an, dass sie eine Maximierung des

sportlichen Erfolgs unter der Nebenbedingung der Budgetrestriktion als Unternehmensziel verfolgen. Lediglich drei Manager verfolgen nach eigener Aussage das Ziel der Gewinnmaximierung. Es gibt also einen deutlichen Konflikt zwischen der betriebswirtschaftlichen Rendite und der Forderung nach sportlichen Erfolgen, wie sie nicht nur die Fans, sondern auch viele Verantwortliche des Vereins verlangen.

Weniger strittig ist hingegen das Ziel einer Umsatzsteigerung, auch wenn hier die Vereine unterschiedliche Wege beschreiten. So profiliert sich Borussia Dortmund etwa durch hohe Zuschauerzahlen. Mit über 74.800 Zuschauern pro Bundesliga-Spiel im Schnitt erzielte der Ruhrgebiets-Club nach Manchester United den höchsten Zuschauerschnitt in Europa. Die relativ niedrigen Spieltagserlöse in Höhe von 22,2 Mio. € resultieren im Wesentlichen aus der hohen Anzahl an Stehplätzen im Signal Iduna Park (ca. 27.000), verbunden mit im europäischen Vergleich sehr fanfreundlichen und günstigen Ticketpreisen. (Deloitte,2008-9, S.7)


Umsätze europäischer Fußballvereine

Verein
Umsatz
2002-3 in Mio. €
Umsatz 2009-10 in Mio. €
Umsatz
2010-11 in Mio. €
Entwicklung
2002-2009 in %
Entwicklung
2009-11 in %
Real Madrid
192,6
401,4
479,5
108,4
19,5
FC Barcelona
123,4
365,9
450,7
196,4
23,2
Manchester United
251,4
327,0
367
30,1
12,2
Bayern München
162,5
289,5
321,4
78,2
11,0
Schalke 04
118,6
124,5
202,4
5,0
62,6
Juventus Turin
218,3
203,2
153,9
-6,9
-24,3
AS Roma
132,4
146,4
143,5
10,6
-2,0
Borussia Dortmund

103,5
138,5

33,8
Olympique Lyon

139,6
132,8

-4,9
HSV

146,7
128,8


Benfica Lissabon

98,2
102,5


Werder Bremen

114,7
99,7


Ajax Amsterdam


97,1


Celtic Glasgow
87,0
85,2



Quelle: BVB-Analyse_2004,S. 17: 1989-90: 11,9 Mio. €, 2001-2 erstmals mit 113,0 über der 100 Mio. €-Marke.

Die deutliche Sprache des Index

Die nüchterne Zahlenwirklichkeit der Fußballaktien erfassen zwei Indizes, die von der STOXX AG, einer Tochter der Deutschen Börse und der SIX Group, sowie von Bloomberg berechnet werden.

Der STOXX Football wurde bereits vor der Weltmeisterschaft 2002 aufgelegt und enthielt die Aktien aller 33 damals gelisteten europäischen Fußballvereine. Darunter waren Juventus Turin, Manchester United, Lazio Rom, Borussia Dortmund und der AS Rom als Schwergewichte mit jeweils über 7% Gewicht. Vom Beginn der Rückrechnung zum 31.12.1991 ist diese Index von seinem Start bei 100 Punkten inzwischen bei 81.58 (18.5.2012) angekommen. Dabei können diese beiden Werte allerdings ein falsche Bild von der Entwicklung vermitteln, denn in den zehn Jahren gab es keineswegs eine allmähliche Kurserosion, sondern das Kursbild einer Hochgebirgslandschaft. So erreichte der Index am 20.01.1997 mit 537.63 seinen bisherigen Gipfel. Dafür verantwortlich waren vor allem die Übernahmespekulationen um Manchester United und andere englische Clubs.

Der EUROKICK von Bloomberg, der auch extrem illiquide Aktien im Freiverkehr wie Arsenal London, GKS Katowice und Financière Croissance Investissement (FC Istres) einbezieht, begann am 29.12.2000 ebenfalls mit dem Basiswert 100 und sank bis zum 18.5.2012 auf 64,64 Punkte. Er umfasst alle gehandelten Fußballaktien und nimmt eine Gewichtung nach der Marktkapitalisierung vor. Dabei besteht keine Kappungsgrenze von 10% wie beim STOXX Football, wo sonst beispielsweise Manchester United einst ein Gewicht von über 40% aufgewiesen hätte.

Vor diesem Hintergrund lassen sich die kritischen Aussagen von Börsenexperten leicht nachvollziehen, wenn etwa der damalige Analyst von GSC Research Klaus Kränzle warnte: „Aus Börsensicht ist von Fußballaktien nichts zu halten“… „Sie sind etwas für Fans, um sie sich über das Bett zu hängen.“ oder wenn die Süddeutsche Zeitung titelte: "Ganz schnell weg damit!"


Das „Wirtschaftsblatt“ in der Schweiz kam daher zu der Schlussfolgerung: „Fußball-Aktien sind anders - hier erfolgt die Titelauswahl ausschließlich mit dem Herzen. Das trifft sich insofern gut, als es mangels Gewinnen ohnehin wenig Fundamentaldaten gibt. (Wirtschaftsblatt 2011)

Der Reiz des Zufalls

Die Analytiker von Fußballspielen bzw. –mannschaften und von Aktien bzw. Unternehmen haben eine Gemeinsamkeit. In ihren Analyse hat der Zufall keine Bedeutung. Entscheidend für die Ergebnisse sind die Qualität der Spieler und Vorstände oder der gewählten Strategie. So ist es nur eine fast zwangsläufig Folge, wenn die jeweiligen Akteure für eine schlechte Performanz auf dem Platz oder dem Börsenparkett verantwortlich gemacht werden. Der übliche Gang der Dinge ist daher die Entlassung der vermeintlich Schuldigen, sei es nun der Trainer oder Vorstand.

Betrachtet man Fußballspiele nicht mit den Augen frustrierter Fans oder Anleger, sondern nüchtern als Sammlung von Daten kommt man zu einer Schlussfolgerung, die dieses Alltagshandeln in einem anderen Licht erscheinen lässt.

So haben Wissenschaftler des Los Alamos National Laboratory in den USA wie 2006 berichtet wurde, 300.000 Spiele in verschiedenen Sportarten untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Fußball die Sportart ist, deren Ergebnisse sich besonders schlecht prognostizieren lassen, schlechter jedenfalls als Baseball, Eishockey und Basketball. So haben Underdogs, d.h. die Teams mit den schlechteren vorangegangenen Ergebnissen, mehr als 40% der Spiele in den englischen Fußballligen zwischen 1888 und 2005 gewonnen, während es beim American Football in vergleichbaren Wettbewerben nur 36% waren.

Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangen Quitzau und Völpel, die eine Untersuchung für die Saison 2007/8 durchgeführt haben. Danach gibt es für sie neben den Finanzen und der Managementqualität einen dritten, sehr wichtigen Bestimmungsfaktor für den sportlichen Erfolg: den Zufall. 

Tatsächlich ist der Faktor Zufall schwer zu fassen und zu quantifizieren. Dennoch lässt sich eine Möglichkeit finden, um die Bedeutung des Zufalls im Profifußball näherungsweise zu messen, und zwar mit Hilfe von Wettquoten.

Unter Zufall versteht man dann alle Umstände eines Fußballspieles, die bis zum Spielbeginn in keiner Weise bekannt bzw. prognostizierbar sind, also nicht in Wettquoten ihren Niederschlag gefunden haben. Dazu zählt beispielsweise die Tagesform der Mannschaften.


Wäre der Spielausgang im Fußball streng deterministisch, müsste immer die bessere Mannschaft auch tatsächlich gewinnen. Der Einfluss des Faktors Zufall in der Bundesliga lässt sich somit als die (Gegen-) Wahrscheinlichkeit quantifizieren, mit der die favorisierte Mannschaft nicht gewinnt. In der Bundesliga betrug in der Saison 2007/08 der durchschnittliche ex ante Zufallseinfluss knapp 53%, was annähernd den Werten aus den Vorjahren entsprach.(vgl. Quitzau, 2005, 2006)

Betrachtet man nur die Spiele der ersten Fünf untereinander, steigt der Einfluss des Zufalls sogar leicht auf 53,5%; diese Spiele relativ gleichwertiger Mannschaften sind also noch stärker vom Zufall abhängig.

Noch konkreter hat sich der Sportwissenschaftler Martin Lames mit dem Zufall im Fußball beschäftigt und dabei die spielentscheidende Komponente, die erzielten Tore, im Detail analysiert. Ein zufälliges Tor bedeutet für Lames, dass es auf nicht geplante oder nicht planbare Ereignisse zurückgeht. Dafür wurden sechs Merkmale konkret beschrieben: So gelten Tore als zufällig, wenn der Schuss abgefälscht wird, dem Torschuss ein Abpraller vorausgeht, der Ball den Pfosten oder die Latte berührt, der Torwart den Ball stark berührt, das Tor aus sehr großer Distanz erzielt wird oder wenn der Ball vom Gegner kommt. 

Bei einer Analyse von über 2.500 Toren traf in etwa zwei von fünf Fällen mindestens eins dieser Kriterien zu, sodass es sich entsprechend der Definition um ein zufälliges Tor gehandelt hat.

Ähnlich wie die anderen Zufallsforscher sieht auch Lames in den zufälligen Toren kein „störendes Element“, sondern eher das Gegenteil. „Die Mischung zwischen Können, Taktik und Glück ist das, was den Fußball so spannend macht.“

Wegen dieser Abhängigkeit von teilweise zufälligen Spielausgängen und damit sportlichen Erfolgen ist eine Aktienanlage bei einem Fußballverein einer Sportwette nicht unähnlich. Dennoch ist das Risiko einer Sportwette selbstverständlich höher, da hier bei sportlichem Misserfolg ein Totalausfall entsteht, während bei einer Investition in Fußballaktien Kursverluste drohen, die sich auch wieder ausgleichen lassen; denn eine hohe Kontinuität von sportlichen und damit wirtschaftlichen Ergebnissen weist nahezu kein Fußballverein auf.

Zudem entscheidet sich die ökonomische Entwicklung durch viele nicht kalkulierbare Zufallsereignisse, wie Losglück/-pech in Pokalwettbewerben und der Champions League, Verletzungen von Spielern, Formschwankungen oder Schiedsrichterentscheidungen. (BVB-Analyse 2004)


Die Volatilität der Fußballaktien


Fußballaktien sind somit das Zusammenspiel von zwei Zufallskomponenten: dem speziellen der Spielausgänge und dem generellen der Kursentwicklung auf einem effektiven Aktienmarkt.

Die Nicht-Fan-Strategie

Fußballaktien werden von ihren Eigentümern nicht nur als Wertpapiere gesehen, mit deren Hilfe sie gute Renditen erzielen wollen, sondern nicht selten auch als Beteiligungen an ihrem Verein, sodass sich hier ein Besitztumseffekt besonders intensiv auswirken kann. Gerade das sollte jedoch ein Grund für eine besonders nüchterne Betrachtung als Wertpapier sein.


Siege und Niederlagen

Ein bemerkenswertes Ergebnis einer Kursanalyse von Fußballaktien ist die Tatsache, dass Siege und Niederlagen keineswegs einen gleich starken Effekt auf die Kurse besitzen, nur eben in eine unterschiedliche Richtung. Die Reaktion ist vielmehr assymetrisch.

So stellten Renneboog/ Vanbrabant (2000) für die Spiele der gelisteten Vereine in England und Schottland im Zeitraum 1995-8 fest, dass Siege unmittelbar am folgenden Tag mit einem Kursanstieg von 1% belohnt werden, während der Kurs auf eine Niederlage mit einem Verlust von 1,4 % reagiert und ein Unentschieden mit einem Rückgang von 0,6% verbunden ist. Grundlage waren dabei die Ergebnisse der 840 Spiele von 17 betrachteten Klubs. (Renneboog/ Vanbrabant, S.7)

Die deutlich negativen Reaktionen beobachten sie nicht nur am Tag nach dem Spiel, sondern über eine ganze Woche. Die Gesamtverluste betragen daher 2,5% für eine Niederlage und 1,7% für ein Remis. Der kumulierte Gewinn bei Siegen erhöht sich hingegen im Verlauf der Woche nur auf 1,3% (Ebenda, S. 8).

Auch für den Zeitraum 1999-2002 wurden diese Ergebnisse bestätigt (Ebenda, S.3). Auf Siege (+0,9%) wird schwächer positiv als auf Niederlagen (-1,01 %) negativ reagiert. Dabei erfolgt die Anpassung auf eine gute Nachricht erheblich schneller als die auf eine negative; denn bei Siegen entsteht der Kursgewinn bereits am ersten Handelstag, während die Kursreaktion bei Niederlagen an drei Handelstagen erfolgt. Dabei steigt jeweils am ersten Börsentag nach dem Spiel das Handelsvolumen erheblich. (S. 23)


Bernile u.a. haben in einer weiteren Untersuchung ebenfalls für acht Teams zwischen 2000 und 2004 in fast 1.300 nationalen und internationalen Spielen festgestellt, dass im Durchschnitt nach einem Sieg ein Kursanstieg um 1,0 % erfolgt, während auf Niederlagen und Unentschieden die Börse mit Abschlägen von – 2,5 % bzw. 0,6 %. (Scholtens/ Peenstra).

Schließlich haben einige Jahre später noch Palomino/ Renneboog/ Zhang (2008) die Marktreaktionen weiter analysiert, indem sie zusätzlich Wettprognosen berücksichtigen, um die Reaktionen auf überraschende Spielausgänge zu erfassen.

Dabei stellten sie fest, dass Wettteilnehmer die Aussichten ihrer Mannschaft üblicherweise zu optimistisch einschätzen. So rechnen die Fans in 44% der Fälle mit einem Sieg und nur zu 30% mit einer Niederlage, während tatsächlich in der Stichprobe die Wahrscheinlichkeiten bei 37 bzw. 38% lagen.
  
Dabei ist es wichtig, ob es sich um Heim- oder Auswärtsspiele handelt; da unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten für die Ausgänge bestehen. So standen in den Untersuchungsdaten 173 Heimsiege 64 Heimniederlagen gegenüber, während bei Auswärtsspielen 93 Siege, aber 145 Niederlagen eintraten. Daher zeigten Heimsiege kaum eine Reaktion an der Börse, während Heimniederlagen mit einem deutlich höheren Kursabschlag von –3% bestraft wurden als Auswärtsniederlagen mit –1,8%.

Unterschiede fanden sie auch für die Ausgänge von Spiele gegen Favoriten und Underdogs. In der statistischen Auswertung haben Favoriten (Unterdogs) doppelt so viele Spiele gewonnen wie sie verloren (gewonnen) haben.

Daher ist für den Markt die Überraschung besonders groß bei Siegen von Underdogs, auf die er mit einem Gewinn von 1,1% reagiert. Entsprechend unterschiedlich sind die Reaktionen auf Niederlagen, wenn Niederlagen von Underdogs nur mit –1,6%, aber von Favoriten mit –2,7% bestraft werden.


Bernile/ Lyandres folgern daraus, dass die Anleger von Fußballaktien vor einem Spiel die Situation ihres Clubs zu optimistisch und danach zu pessimistisch beurteilen.

Wenn es auch nicht immer leicht fallen mag und nicht zwangsläufig hohe Zusatzgewinne verspricht, sollte man also weniger wie ein treuer Fan auf den Sieg seiner Mannschaft mit dem Kauf der Aktie vor dem Spiel wetten, sondern eher nach einer Niederlage oder sogar einer Klatsche zugreifen, wenn die Fans noch in Schockstarre ihre Finger von der Aktie lassen. Unter dieser Prämisse müsste man folglich die Kursreaktion auf eine Heimniederlage gegen einen Underdog abwarten und dann einsteigen.


Die Wichtigkeit eines Spiels
      
Wie jeder Beobachter der Fußballszene weiß, sind nicht alle Spiel gleich wichtig. Wenn etwa der Meister, die Teilnehmer an den europäischen Wettbewerben und die Absteiger am Ende einer Saison feststehen, geht es in den Spielen bestenfalls um Ruhm und Ehre, aber nicht mehr um den hier vorrangig diskutierten ökonomischen Erfolg in der kommenden Saison. Aber es gibt auch andere Spiele, die häufig als „Endspiele“ oder „6-Punkte-Spiele“ qualifiziert werden.

Stärkere Reaktionen erfolgen bei Pokalspielen und in internationalen Wettbewerben, in denen höhere Einnahmen bei Siegen zu erwarten sind. Hier liegen die Gewinne und Verluste bei über 3%. Besonders gravierend sind die Kursausschläge für Relegationsspiele. Hier schwankten die Reaktionen innerhalb einer Woche zwischen 10,4 bei Gewinnen und –13, 8% im Falle einer Niederlage (Renneboog/Vanbrabant, S. 14).Ein Teil dieser Effekte ist dabei wegen der Bedeutung der Spielergebnisse für die zukünftige bilanzielle Ergebnisentwicklung durchaus rational gerechtfertigt.  

Typisch für die betrachteten internationalen Wettbewerbe Champions League und Europa League Cup ist der Austragungsmodus mit jeweils einem Hin- und einem Rückspiel, wobei der Gesamtsieger die nächste Runde erreicht und damit weitere überdurchschnittliche Einnahmen erzielen kann. So führte das Erreichen einer höheren Runde im UEFA Cup, dem Vorläufer der Europa League, zu einer Ebit-Steigerung von 7,7 Prozentpunkten und in der Champions League sogar von 9,2 Prozentpunkten. (S. 10)


Daneben hat jedoch die Stimmung der Investoren, d.h. in diesem Fall die Loyalität von Fans gegenüber ihrem Verein, eine Bedeutung. So kommt es in einer Überreaktion sogar bei erwarteten Spielgewinnen zu deutlichen Kurssteigerungen, während bei erwarteten Niederlagen nur relativ geringen Kursabschläge eintreten.

Diese Daten von der britischen Insel werden durch Duque/ Ferreira bestätigt, die für die beiden seit 1997 gelisteten portugiesischen Vereine FC Porto und Sporting im Zeitraum zwischen Juni 1998 und Juli 2003 (S. 13) den Zusammenhang zwischen Spielausgängen und Kursentwicklung untersucht haben. Typisch ist jeweils ein deutlicher Kursanstieg beim Gewinn der Meisterschaft (S. 33). So hat eine Veränderung der Aussicht auf diesen nationalen Triumpf, die durch das Merkmal „Relative Zahl der Punkte bis zum Gewinn der Meisterschaft“ gemessen wird, einen deutlichen Einfluss auf die Kursentwicklung. Ereignisse, also Spielergebnisse der betrachteten Mannschaft und der Meisterschaftskonkurrenten, die die Wahrscheinlichkeit für den Titel erhöhen, haben positive Effekte, während Spielausgänge, die den Gewinn der Meisterschaft in weitere Ferne rücken, sich negativ auf die Kursentwicklung auswirken. (S. 31f.)

Während in diesen Untersuchungen nationale Ligaspiele im Vordergrund standen, konzentrieren sich Bernile/ Lyandres (2008) auf die internationalen Spiele von in Europa gelisteten Fußballklubs. Ein zentrales Ereignis ihrer Untersuchung ist die asymmetrische Kursentwicklung nach Siegen und Niederlagen, wobei in ihren Fällen die negative Reaktion bei Niederlagen erheblich größer ist als die positive bei Siegen (S. 2). Dabei sind 20 gelistete Vereine aus acht Ländern einbezogen, die im betrachteten Zeitraum von Januar 2000 bis Mai 2006 595 Spiele ausgetragen haben. Da sich in 31 Spielen jeweils zwei an einer Börse notierte Vereine gegenüberstanden, wurden insgesamt 626 Ereignisse einbezogen. (S. 6)

Mit den internationalen Spielen steigt jeweils das Marktvolumen. So werden am Spieltag ein um 25% und am Folgetag ein um 39% höheres Volumen gegenüber durchschnittlichen Tagen gehandelt. (S. 11), dabei werden jeweils besonders viele Aktien am Tag des Rückspiels umgesetzt, durch das über ein Ausscheiden oder ein Fortkommen im jeweiligen Wettbewerb entschieden wird.

Insgesamt führten Siege in den betrachteten internationalen Klubspielen nur zu einer nicht signifikanten Überrendite von 0,15%. Demgegenüber fällt der Kurs nach Niederlagen um –2,2 % und nach Unentschieden um –0,9 %. (S. 13).

Deutlich ausgeprägter sind die Effekte für Siege nach Auswärtsspielen und Niederlagen nach Heimspielen, denn hier ist der Überraschungseffekt stärker, weil die Heimmannschaften üblicherweise etwa doppelt so häufig gewinnen wie die Auswärtsmannschaften. In diesen weniger wahrscheinlichen Fällen wird ein Auswärtssieg mit + 0,6% Kursgewinn belohnt und ein Unentschieden zuhause mit –1,8% Kursverlust bestraft. Eine Heimniederlage führt sogar zu einem durchschnittlichen Kursabschlag von - 3%.


Entsprechend dem fehlenden Überraschungsmoment erfahren die Siege der Favoriten kaum eine Reaktion an der Börsen, während die Erfolge von Außenseitern mit Überreaktionen des Marktes von 1,1% honoriert werden. Bei Niederlagen der Favoriten ist die Reaktion erwartungsgemäß deutlich negativ – 2,7%, während die Verluste bei den Außenseitern vergleichsweise moderat nur 1,6% betragen. (S. 13)

Am Spieltag selbst steigt nicht nur das Handelsvolumen, sondern auch der Kurs um 0,5% (S.15). Den Grund sehen die Autoren in einer überoptimistischen Einstellung der Investoren, die die Gewinnwahrscheinlichkeit deutlich zu hoch einschätzen. (S. 23).

Da Investoren die Siegchancen ihres Klubs zu hoch einschätzen, treten nach den Spielen im Durchschnitt negative Kursreaktionen auf (S. 27). Möglich sind zudem verstärkende emotionale Reaktionen auf Niederlagen, also Enttäuschungen und Frustrationen, die zu Verkäufen der Aktien auch zu niedrigeren Kursen führen.


Auch bei Betrachtung von Charts von anderen Fußballaktien kann man feststellen, dass insbesondere Champions League-Spiele starke Auswirkungen auf die Kursentwicklung haben. Wichtige Qualifikationsspiele zur Champions League und „Quasi-Endspiele“ in der Meisterschaft haben so einen deutlichen Einfluss auf den Aktienkurs. Prinzipiell sollten Anleger bei Fußballaktien daher antizyklisch agieren. (BVB-Studie)

Die Autoren Palomino/ Renneboog/ Zhang (2008) entwickelten aus ihren Ergebnissen eine besondere Tradingstrategie: Wenn ein Investor Aktien von Fußballvereinen kauft, von denen die Wettbüros sicher einen Sieg erwarten und sie drei Monate später verkauft, erzielt er Überrenditen von 17,5% bis 24,5%, allerdings ohne Berücksichtigung der Transaktionskosten. (S. 25). Man kann also die Stimmung der Investoren gegenüber „ihrem“ Verein, die zu unterschiedlich starken Reaktionen auf Siege und Niederlagen führt, ausnutzen, um überdurchschnittliche Erfolge zu erzielen.

Wie die Einzelergebnisse gezeigt haben, lässt sich das Ergebnis noch verbessern, wenn man nach einer extremen negativen Überraschung beginnt und dann auf Aktien setzt, die kaum verkauft werden müssen, also längere Siegesserien erwarten lassen.


Die Warte-Strategie


Diese Effekte nach den Ergebnissen einzelner Spiele sind allerdings relativ gering, wenn man die notwendigen hohen Transaktionskosten berücksichtigt. Für Hovemann haben so die Spielergebnisse bei den führenden europäischen Fußballunternehmen kaum eine längerfristige Auswirkung auf die Kursentwicklung.
      
Außergewöhnliche Ereignisse

Es gibt jedoch Ereignisse, die mit teilweise erheblich stärkren Kurseffekten verbunden sind und die teilweise nur für Fußballaktien oder die Papiere anderer Sportvereine typisch sind.

So untersuchte Stadtmann (2005) für die Zeit zwischen November 2000 und September 2004 (S. 4) in einer Regressionsanalyse Einflussfaktoren auf die Kurse der Aktie von Borussia Dortmund. Neben der allgemeinen Marktentwicklung, für die der SDAX als Indikator diente, ließen sich signifikante Zusammenhänge mit den Spielergebnissen in der Bundesliga und der Champions League nachweisen, wobei letzte etwa doppelt so stark waren wie die der nationalen Liga.


In seinen Modell geht Stadtmann möglichen Unterschieden in den Effekten von Siegen und Niederlagen nicht nach. Er vergleicht jedoch die Abweichungen der tatsächlichen Ergebnisse, die in der erreichten Punktzahl gemessen werden, mit der unerwarteten Komponente, indem er eine Bereinigung mit Hilfe von Wettquoten durchführt und so den erwarteten Spielausgang ermittelt (S.8). In der Regressionsanalyse zeigt sich ein geringfügig höherer Zusammenhang für diese unerwarteten Ergebniskomponenten, die jeweils die „neue“ Nachricht darstellen, die noch nicht im Kurs vor dem Spiel berücksichtigt sein kann.

In einer reversiven Analyse suchte er ergänzend nach weiteren Ereignissen, die den BVB-Kurs beeinflussten. In dieser Event Studie identifiziert er im Untersuchungszeitraum drei kursrelevante Ereignisse: es sind dies der Einstieg eines Großaktionärs, der Aktien übernimmt, die noch von der emittierenden Bank gehalten wurden (+8,9%) (S. 16), einen Zeitungsbericht über die notwendige Platzierung einer Anleihe über 100 Mio. € (-9,6%) und die Nichtqualifikation für die Champions League (- 8,8%) (Tabelle 7).


Gerade das Ausscheiden in der Cl-Qualifikation zeigt, an welch dünnem seidenen Faden die Kursentwicklung hängen kann, denn die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen gegen den FC Brügge. (S.16)

Aber auch Aktivitäten auf dem Spielermarkt sind mit Kursauschlägen verbunden, wie man sie in diesem Ausmaß bei anderen Aktiengesellschaften nicht kennt. So führen Vertragsverhandlungen bzw. Vertragsabschlüsse oftmals zu einer Neueinschätzung des Wertes einer Fußballkapitalgesellschaft. Ein Beispiel war die Neuverpflichtung von Tomas Rosicky für 12,78 Mio. €, die einen Kursanstieg der BVB-Aktie um ca. 20 % auslöste. (Hovemann)

Nachweisbare Effekte haben auch Trainerwechsel, wie eine Studie von Fotaki/ Markellos/ Mania für die britischen Fußballindustrie gezeigt hat. Darin wurden die Entlassungen und Kündigungen von 53 Trainern von 16 gelisteten Clubs für neun Saisons zwischen 2000-1 und 2008-9 auf ihre Kurseffekte hin untersucht haben.


Die Ergebnisse zeigten, dass im Durchschnitt der Kurs am Tag nach einer Entlassung um 0,8 % anstieg, während ein Rücktritt zu einem Verlust von 0,5% führte. Diese Reaktion setzte sich sogar noch einen Monat lang fort, sodass insgesamt ein Verlust von 8% eintrat. Für die Autoren begrüßt der Markt damit die Entlassung eines wenig erfolgreichen Trainers als einen Schritt in eine bessere Zukunft. Die Kündigung eines tüchtigen Trainers, der seine Karriere in der Regel auf einer anspruchvolleren Position fortsetzt, wird hingegen negativ im Hinblick auf die weitere Entwicklung des alten Clubs beurteilt.Fußballaktien teilen damit Faktoren, die auch die Kurse der Titel anderer Branchen bestimmen. Hinzu kommen jedoch Einflüsse, die ganz spezifisch sind und zu einem großen Teil zumindest für Außenstehende zufallsbedingt erscheinen.

Die Volatilität der Fußballaktien ist daher größer als die anderer Branchen. So haben einzelne Fußballspiele, und zwar insbesondere „Quasi-Endspiele“ in der Meisterschaft, wichtige Qualifikationsspiele und generell Spiele in der Champions League, aber auch Spielertransfers und Trainerwechsel, also Ereignisse, die beispielsweise ein Industrieunternehmen nicht kennt, mehr oder weniger deutlichen Einflusse auf den Aktienkurs.


Um dieser Realität als Anleger gerecht zu werden, wird generell eine antizyklische Anlage bei Fußballaktien empfohlen. (BVB-Analyse 2004). Schließlich hat im Sport jede Siegesserie ihr Ende und führt dann zu negativen Kurseffekten. Dieses Problem stellt sich hingegen nicht, falls man Fußballaktien dann kauft, wenn sie nahe einer unteren Widerstandslinie notieren, und sie wieder verkauft, wenn mehr oder wenige zufällige positive Nachrichten zu Kursgewinnen geführt haben. Man muss also als Anleger die Aktien dann kaufen, wenn die Fans auf eine harte Treueprobe gestellt werden, und sich dann wieder ohne Skrupel von ihnen trennen, wenn die Fans in Feierlaune sind.

Die Rebound-Strategie


Vertraut man den Fansongs vieler Fußballvereine, wird ihre Treue zu ihrem Verein ewig währen und damit dazuführen, dass ihr Verein niemals untergehen wird. Übersetzt in die Börsensprache kann man daher auf einen Rebound bei besonders stark verfallenen Aktien setzen. Dabei muss das nicht eine einfache Reaktion auf ausgebombte Kurse sein, sondern kann auch als Ergebnis fundamentaler Änderungen eintreten. 

Auslöser können wie im Beispiel Borussia Dortmund ein Trainerwechsel oder auch eine völlige Neuausrichtung eines Vereins nach einer Fastinsolvenz sein. Hier fiel der Kurs seit dem IPO bei 11 € am 31. Oktober 2000 fast kontinuierlich, und das obwohl seit Februar 2005 mit einem neuen Management ein erfolgreicher Sanierungskurs gefahren wurde, der allerdings in den drei Geschäftsjahren zwischen 2003 und 2006 mit extrem hohen Verlusten verbunden war.

Dieser Kursverfall nach einem IPO trat auch bei anderen Fußballaktien ein. So bei der OL Groupe, die zwischen 2002 und 2008 siebenmal hintereinander französischer Meister wurde. Nach dem IPO wurde sogar für 2007, 2008 und 2009 eine Dividende ausgezahlt, bevor dann in den Folgejahren Verluste je Aktie folgten.

Ähnlich sah es beim FC Porto aus, der zwischen 2003 und 2012 achtmal portugiesischer Meister wurde und sogar in den letzten fünf Jahren zumindest leicht profitabel abschloss, allerdings bei deutlich wachsender Schuldenlast und nur einem sehr geringen Handelsvolumen an der Börse Lissabon.

Wie auch bei Gesellschaften außerhalb der Fußballindustrie erfolgten die IPOs also in besonders erfolgreichen Phasen, da sich dann jeweils für den Verein gute Ausgabepreise durchsetzen ließen. Diese Serien hatten jedoch trotz der deutlich verbesserten Finanzsituation ein Ende, da die ungewöhnlichen sportlichen Erfolge ausblieben.


Es kann jedoch auch eine Trendwende geben, wenn sich wie im Fall von Borussia Dortmund auch die fundamentalen Rahmenbedingungen ändern. Hier wurde durch die Weichenstellungen unter dem CEO Watzke und dem Trainer Klopp (seit 2008 ) finanzielle Solidität erreicht und eine jungen Mannschaft aufgebaut, die mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaften 2010-1 und 2011-2 auch sportlich sehr erfolgreich war.

Kurstrends ausgewählter Fußballaktien


Verein
2008
2009
2010
2011
Letzte 5 Jahre
(2.7.2012)
Ajax
-14,7
-3,4
2,8
2,9
-14,6
AS Roma
4,1
-34,1
24,9
-50,7
-37,3
Benfica
-9,9
21,4
-40,8
-50,3
-83,6
Besiktas
-28,5
230,4
98,7
-27,4
141,6
BVB
-18,8
-14,9
147,6
-25,5
39,0
Celtic
-39,1
19,2
2,2
-29,1
-42,5
Juventus
-15,2
14,0
6,9
-30,7
-68,2
Ol Groupe
-60,0
-8,9
-25,5
-30,7
-86,8
Parken
-61,3
-34,8
-23,8
-27,2
-91,3

Quelle: Financial Times

Ein Blick auf die 5-Jahres-Zahlen ist sehr ernüchternd. Fußballaktien sind nicht die Werte, die man kaufen und liegen lassen kann, wenn man keine bösen Überraschungen erleben will. Hier durfte man keinesfalls dem Börsenkenner Kostolany vertrauen, wenn er empfahl: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich."
Häufiger hätte man bei den Fußballaktien jedenfalls Verluste von über 80% registrieren müssen, man wäre also eher arm als reich aufgewacht.

Erfolgreicher wäre man da eher mit einem anderen Ratschläge Kostolanys gewesen: “Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln!“. So stieg in diesem Zeitraum der Kurs des Sportausrüsters adidas um 22,5% und lag damit deutlich vor dem Gros der Fußballaktien.


Aber es gab auch zwei extreme Ausnahmen unter den relativ liquiden Fußballaktien. Neben Borussia Dortmund konnte vor allem Besiktas Istanbul zwischen 2009 und Anfang 2011 erstaunliche Kurssteigerungen erzielen, die zeitlichen mit der Verpflichtung neuer Trainer und dem Gewinn der türkischen Meisterschaft in der Saison 2008-9 zusammenfallen. So wurde Ende 2008 Mustafa Denizli, der zuvor auch schon die Lokalrivalen Fenerbahçe und Galatasaray sowie die türkische Nationalmannschaft trainiert hatte, und Mitte 2010 der ehemalige Meistertrainer von Real Madrid Bernd Schuster eingestellt.

Anschließend wurden dann Verstrickungen in Manipulationsvorfälle im türkischen Fußball sowie finanzielle Schwierigkeiten bekannt, wodurch Besiktas trotz seiner sportlichen Qualifikation Mitte 2012 durch die UEFA von der Teilnahme an der Europa League ausgeschlossen wurde. Dadurch sank der Kurs innerhalb eines Jahres um über 50 %.

Fußballaktien können also, wenn man zu günstigen Kursen auf einen erfolgreiche Neustart wettet, sehr hohe Renditen bringen, wie man sie sonst nur von Hot Stocks kennt. Man darf dann jedoch den richtigen Zeitpunkt für einen Ausstieg nicht verpassen, da die Serien positiver Ereignisse gerade beim Geschäft mit dem runden Leder nicht endlos anhalten.

Praktische Investitionsprobleme 

Fußballaktien sind damit entsprechend den Marktbedingungen der Fußballindustrie sehr volatil. Sie können, wie die Tabelle der Jahresrenditen anzeigt, häufig zu Verlusten führen, aber auch in Einzelfällen zu erstaunlichen Gewinnen.

Eine Anlage muss dieses Hintergrundwissen daher berücksichtigen und darf nicht mit stetigen Gewinn- und Kurssteigerungen dank eines solide arbeitenden Managements rechnen.
Wenn der generelle Indextrend der Fußballaktien nicht abschreckend wirken und man als Anleger die speziellen Chancen von Fußballaktien nutzen will, besteht ein sehr praktisches Problem, denn die Aktien der meisten Vereine sind relativ illiquide. Das gilt vor allem für den Handel an ausländischen Börsen. So ist neben Borussia Dortmund zwar ein knappes Dutzend weiterer Fußballaktien an deutschen Börsen gelistet, jedoch findet in diesen Titeln kaum ein Handel statt. In diesen Fällen muss man also auf die jeweiligen Heimatbörsen ausweichen.


Liquide Fußballaktien und IR-Adressen

Gesellschaft
Kurs
in €
MK in Mio. €
Börse
Dt. WKN
Anteil
in%
5-Jahres-Trend
Webadresse
Ajax Amsterdam
7,10
132,9
Euronext
A0H0RS
  5,6
-16,5
Besiktas


ISE

  7,9
130,9
Borussia Dortmund
2,245
137,7
XETRA
549309
10,0
23,8
Celtic Glasgow
0,38
39,3
LSE
905326
  4,5
-38,6
Fenerbahce


ISE

11,8
90,8
Galatasaray
74,42
188,2
ISE
541597
10,4
69,0
Juventus
0,191 
181,2
Milano
794314
11,8
-74,1
ManU


NYSE
A1J2MK

-
OL Groupe


Euronext
A0MJ2F
  4,4
-86,4
Parken


OMS
910543
  9,8
-91,0
Trabzonspor


ISE

  7,5
283,1
FC Porto


Euronext
918664
  0,3
-85,2
Benfica Lissabon




http://www.slbenfica.pt/en-us/empresas/investidores/investidores.aspx
A.S. Roma


Milano
938439
  3,0
-48,0

Für die Bewertung der Clubs sind, da aktuelle Bilanzen nur teilweise vorliegen, die Transferwerte der Mannschaften und die Kapazität der Stadien wichtige Anhaltspunkte. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die an der Börse gehandelten Gesellschaften nur an Teilen des gesamten Clubvermögens beteiligt sind. Das gilt vor allem für die türkischen Vereine.

Assets von Fußballclubs


Gesellschaft
Transferwert in Mio. €
Stadionkapazität
Ajax Amsterdam
97,4
51.628
Besiktas
117,2
32.145
Borussia Dortmund
191,3
80.720
Celtic Glasgow
61,3
60.832
Fenerbahce
130,6
50.530
Galatasaray
121,5
52.650
Juventus
246,7
41.000
Olympique Lyon
152,2
41.842
FC Kopenhagen
37,9
38.065
Trabzonspor
88,0
24.169
FC Porto
211,2
50.399
Benfica Lissabon
163,8
65.647
A.S. Roma (1)
164,0
73.261
1) Weder der Verein noch die AG sind Eigentümer der Stadions.


Quellen
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Informative Webseiten



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