Aktuelle Werte, neues Glück
Nach dem ersten Testlauf für 2012 sollen vergleichbare
Strategiedepots für das neue Jahr eingesetzt werden, allerdings nach den
aktuellen Daten mit den Aktien, die Ende Dezember 2012 oder genauer am letzten
Börsentag des Jahres, also am 28.12.2012, den Kriterien der Anlagestrategien am
besten entsprochen haben.
Dabei wurden die Auswahlkriterien nicht verändert, sondern
nur aufgrund einer besseren Datenlagen durch drei zusätzliche Varianten
erweitert.
So gibt es jetzt ein Momentumdepot, das auf einem Formationszeitraum von sechs Monaten beruht, da für diese kürzere Periode die Gefahr geringer ist, dass der erwartete
Anpassungsprozess bereits im folgenden Jahr deutlich an Kraft verloren hat, wie
die Untersuchungsergebnisse in den empirischen Studien belegen.
Auf diesen Vorteil einer kürzeren Formationszeit für den
Momentumeffekt wird daher auch im ValueMomentum-Depot zurückgegriffen.
Die Value-Strategie erfährt ebenfalls eine empirische
Erweiterung, So wurden die für 2012 herangezogenen Indikatoren noch durch zwei
weitere ergänzt, und zwar durch das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) und das
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV). Da vor allem das KUV sowohl von der
Eigenkapitalquote als auch den Profitabilitätsindikatoren (KGV, KCV, Dividendenrendite,
KBV) unabhängig ist, kommen auf diese Weise verstärkt Aktien von Unternehmen
auf hohe Rangplätze, die bei hohen Umsätzen kaum einen Gewinn oder Cashflow
erzielen und daher nur niedrige Kurse besitzen. Ende 2012 galt das etwa für
verlustträchtige Händler wie die Baumarktkette Praktiker oder die Fluglinie Air
Berlin. Eine Value-Strategie, die mit diesem Kriterium arbeitet, setzt also
ähnlich wie die Dogs-Strategie auf einen Turnraround dieser Werte und nicht nur
auf eine Korrektur einer Unterbewertung.
Da sich diese Akzentuierung nicht vollständig mit dem oben
beschriebenen Verständnis einer Value-Anomalie deckt, wird diese Definition
durch sechs Indikatoren nicht als überlegene Definition, sondern nur als
ergänzende Variante verstanden.
Daher werden zwei ValueMomentum-Depots betrachtet, die
sich auf einem Testzeitraum von 6 Monate beziehen, jedoch die Value-Dimension
entweder wie für 2012 durch vier Indikatoren oder ergänzend durch sechs
Indikatoren definieren.
Durch diese Ergänzung der bisherigen Indikatoren um die
drei Merkmale Kursentwicklung der letzten 6 Monate, KUV und KCV erweitet sich
die Zahl der Testdepots von fünf auf acht.
Für 2013 werden sie durch folgende Aktien implementiert (1):
Dogs-Strategie (Definition wie für 2012)
Allianz (840400),
Daimler (710000),
Dt. Börse (581005),
Dt. Post (555200),
Dt. Telekom (555750),
e.on (ENAG99),
K+S
(KSAG88),
Münchener Rück (843002)
RWE St (703712) und
Siemens (723610)
Flying-Dogs-Startegie (Definition wie für 2012)
Dt. Post (555200),
Dt. Telekom (555750),
e.on (ENAG99),
K+S (KSAG88) und
RWE
St (703712)
Momentum-12-Stratgie (Definition wie für 2012)
Continental (543900),
Dürr (556520),
GAGFAH (A0LBDT),
KUKA (620440),
Lanxess (547040),
LPKF (645000),
Patrizia
(PAT1AG),
Sartorius
Vz (716563),
Sky
(SKYD00) und
TUI
(TUAG00).
Momentum-6-Strategie (Definiert nach der Kursentwicklung zwischen dem
1.7. und dem 28.12.2012)
Aurubis
(676650),
Drillisch
(554550),
Dt.
Lufthansa (823212),
ElringKlinger
(785602),
Jenoptik
(622910),
KUKA (620440),
MorphoSys
(663200),
Patrizia
(PAT1AG),
Sky
(SKYD00) und
TUI
(TUAG00)
Value-4-Strategie (Definition wie für 2012)
alstria office (A0LD2U),
Dt. Beteiligungs-AG (550810),
e.on (ENAG99),
euromicron (A1K030),
freenet (A0Z2ZZ),
Leoni (540888),
Prime Office (PRME01),
Rheinmetall (703000),
SKW (SKWM02) und
Wacker Neuson (WACK01)
Value-6-Strategie (Definiert durch die Value-Indikatoren wie für 2012
sowie zusätzlich KBV und KCV)
e.on (ENAG99),
Grammer (589540),
Indus
(620010),
Leoni
(540888),
Metro
St (725750),
QSC
(513700)
Rheinmetall
(703000),
RWE
St (703712),
SKW (SKWM02) und
SMA (A0DJ6J)
ValueMomentum-6M4V-Strategie (Definition wie für 2012, aber mit einem
Testzeitraum von 6 Monaten)
Amadeus (509310),
Aurubis (676650),
BASF (BASF11),
Bertrandt (523280),
Continental (543900),
Daimler (710000),
Drillisch (554550),
Jenoptik (622910),
LPKF (645000) und
Volkswagen Vz (766400)
ValueMomentum-6M6V-Strategie (Definiert durch einen Testzeitraum von 6 Monaten
und 6 Value-Indikatoren)
Aurubis (676650),
BASF (BASF11),
BMW St (519000),
Continental (543900),
Drillisch (554550),
Highlight (920299),
Jenoptik (622910),
Lanxess (547040),
ProSiebenSat.1 (777117) und
Volkswagen Vz (66400)
2) Die Werte wurden um die Dividendenausschüttungen revidiert, deren Renditen zwischen 1,0 % (Momentum 12) und 6,1 % (Flying Dogs) betrugen.
Damit zeichnen sich eine ähnliche Tendenzen wie im Vorjahr ab: die Dogs-Aktien rentieren in Deutschland schlecht und im Januar entwickeln sich Value-Papiere leicht besser als Momentum-Werte. Man kann also auf die weitere Entwicklung gespannt sein.
Das gilt vor allem für die Frage, ob die Strategien ihre Wertentwicklungen der Jahre 2012 und 2013 auch 2014 fortsetzen werden. Dabei muss man allerdings immer daran denken, dass sich aus der Vergangenheit nicht auf die Zukunft schließen lässt.
1) Bei den Angaben handelt es
sich um keine Empfehlungen für den Kauf oder Verkauf von Aktien. Die Auswahl
beruht auf Daten der Vergangenheit, die von anderen Autoren analysiert wurden
und sich nicht zwangsläufig in die Zukunft fortschreiben lassen.
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Kursentwicklung (2) der Strategien 2013 in %
Strategie
|
Testzeitraum 1.1.- 31.12. 2013
|
Dogs
|
24,5
|
Flying
Dog
|
15,8
|
Momentum_6
(6 Monate Formationsperiode)
|
46,0
|
Momentum_12 (1 Jahr
Formationsperiode)
|
41,3
|
Value (4 Indikatoren)
|
19,6
|
Value (6 Indikatoren)
|
48,9
|
ValueMomentum (4
Value-Indikatoren)
|
44,0
|
ValueMomentum (6
Value-Indikatoren)
|
36,8
|
Damit zeichnen sich eine ähnliche Tendenzen wie im Vorjahr ab: die Dogs-Aktien rentieren in Deutschland schlecht und im Januar entwickeln sich Value-Papiere leicht besser als Momentum-Werte. Man kann also auf die weitere Entwicklung gespannt sein.
Das gilt vor allem für die Frage, ob die Strategien ihre Wertentwicklungen der Jahre 2012 und 2013 auch 2014 fortsetzen werden. Dabei muss man allerdings immer daran denken, dass sich aus der Vergangenheit nicht auf die Zukunft schließen lässt.
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